Weinhaus Wolf

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Wehrmachtspistole.jpg

"Weinhaus Wolf" - ein Theaterstück von Klaus Fehling.

Zum Inhalt:

Volker G., ein Mann von Mitte Fünfzig, sitzt irgendwo im Süden in seinem Weinkeller und öffnet die eine Flasche vom edelsten Tropfen, die er sich für einen ganz besonderen Anlass aufgehoben hatte: Die Rückkehr in seine alte - die echte - Identität.

Er hat nun lange genug das Leben eines anderen gelebt, mit einem erfundenen Namen und einer erfundenen Vergangenheit. Beides hatte er in den 1970er-Jahren von seinem damaligen Dienstherren, dem Landesamt für Verfassungsschutz Berlin, erhalten. In den Jahren davor hatte er als V-Mann unter dem Decknamen "Lupus" Informationen über die linksradikale Szene seiner Heimatstadt gesammelt und an seine Auftraggeber weitergereicht.

Um an diese Informationen zu gelangen, hatte er damals unter anderem Drogen oder gefälschte Ausweispapiere für die Genossen beschafft - und einmal sogar eine verrostete Wehrmachtspistole. Dass die Genossen mit dieser eigentlich unbrauchbaren Waffe ausgerechnet einen ihrer eigenen Leute hinrichten würden, einen gerade mal zwanzigjährigen Jungen, der sich ebenfalls mit dem Verfassungsschutz eingelassen hatte, hatte er nicht ahnen können. Danach wurde der Boden für ihn zu heiß und "Lupus", dessen Wissen nicht nur für ihn selbst gefährlich werden konnte, musste als Quelle "abgeschaltet" werden.

"Mein Vater hat, als er in Rente geschickt wurde, von seinen Betrieb, wo er sein Leben lang gearbeitet hat, eine Goldene Uhr bekommen. Mir, seinem Sohn, hat der Staat einen neuen Namen und eine Erste-Klasse-Fahrkarte in ein neues Leben gegeben."

Jetzt, nachdem er fast dreißig Jahre zurückgezogen auf diesem Weingut irgendwo im Süden gelebt hat, will er zurück in sein altes Leben. Er beschließt, dass diese Weinprobe seine letzte als "Volker G." sein soll. Ab morgen wird er wieder Lukas Wolf sein und eine Weinhandlung in seiner Heimatstadt eröffnen.

In seinem Monolog geht Volker G. alias Lukas Wolf, der immer auf der richtigen Seite stehen wollte, zurück an den Anfang seiner Geschichte - und muss dabei feststellen, dass es für ihn möglicherweise gar keine richtige Seite gab.

"Da kommen heute noch Schreiberlinge und wollen mit mir nach all den Jahren über den Uli reden. Als ob ich irgendwas damit zu tun hätte, dass der jetzt tot ist. Man muss aber auch irgendwann, wenn etwas lange her ist, mal Ruhe geben können."

Beliebter Autoaufkleber in den 1970er-Jahren

Presse über "Weinhaus Wolf":